Schlechte Vorsätze sind gut

Die Generation Y wird von den Medien ja gern als Ich-will-mehr-Generation dargestellt. Wir sollen junge Menschen sein, denen es NUR um Selbstverwirklichung und Spaß geht. Zur Erinnerung: Wir sind die, die sich ewig fürs Studium Zeit lassen. Dann noch Zeit brauchen, um in uns hinein zuhören. Wir sind Hipster, Egoisten, Feiermonster. Wenn das so ist, kann ich ja ganz offen meine Vorsätze fürs neue Jahr hier teilen.

1. Mehr Party
Wer echt noch nach Rechtfertigungen für andere sucht (Buh!): Durchschnittlich 330 Kalorien verbrennt man bei einer Stunde Amok auf der Tanzfläche. Also Club statt Fitnessstudio? Ist natürlich nicht so ganz ernst gemeint. Beim Ausgehen geht’s ja wohl um Bestätigung. Ob man jetzt von der Auslage des Nachtfleisches kosten will oder nicht – nur die Blicke und sogar die dümmsten Anmachsprüche streicheln unser Ego.

2. Mehr Alkohol
Wer will schon Koma-Saufen? (Okay, vielleicht 80 Prozent der Dorfjugend) Mir geht es da eher so wie Harald Junke, der Glück so definiert: „Keine Termine und leicht einen sitzen.“ Das heißt ein Vorsatz 2015 ist, auch gern mal zum Brunch schon mit der Weißweinschorle anfangen.

3. Mehr Ich Ich Ich
An Weihnachten habe ich mal wieder die anderen mehr beschenkt, als die mich. Ciao, da bin ich jetzt raus: Zum Geburtstag, zu Weihnachten und zu Ostern kaufe ich mir auf jeden Fall etwas Flashiges – und packe es schön ein. Und dann kommt ja noch der Namenstag, der Liebeskummer, die einfach-so-schlechte-Laune-Tage…

4. Mehr Shopaholic
Dein Kleiderschrank kotzt! Das ist der Kommentar meines Freundes, wenn die Klamotten mal wieder aus meinem voll gestopften Kasten fallen. Aber auf dem Ohr bin ich taub. Kleider machen Leute und neue Kleider lassen einen wie neu fühlen. Der Vorschlag zur Güte: Entweder man lagert die alten Sachen ein, mietet eine Klamotten-Garage an oder aber trennt sich von ein paar entliebten Teilen. Der Schrank hat wieder Hunger.

5. Mehr High-Carb
„Ich esse nur Salat. Abends keine Kohlenhydrate“ – Freunde, wenn ich so was nochmal sage, dann darf man mir die Freundschaft kündigen – nicht nur bei facebook. Ein Hoch auf Nudeln, Brot und Kartoffeln. Es schmeckt einfach zu geil, um es Abends aus meinem Leben zu streichen. Man kann sich darüber streiten, wieviele Portionen man sich reinschaufeln muss, aber das Jahr steht für mich im Zeichen des Genusses. Nur wegen Pasta am Abend werden wir wohl auch nicht plötzlich Miss Molly.

Aber wer oldschool sein möchte und für ein paar Wochen versuchen will, ein besserer Mensch zu sein – viel Spaß. Folgendes nimmt sich Deutschland übrigens für 2015 vor: Statsista und Xing haben sich voll seriös umgehört:

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